Die U-Bahn in Berlin, erbaut 1902, befördert auf ihren 150 km Schienennetz täglich mehrere zehntausend Menschen. Benutzt für eine mehr oder weniger kurze Zeit, bietet sie als Transitraum ein Ort zum Dösen, zum Lesen, zum Kurzschlafen - und zum Beobachten.
So flüchtig der Aufenthalt, so verschiedenen die Aneigungsformen der Nutzer.
Der professionelle Arbeitspendler, der touristische Voyeur, der absichtsvolle Musikant, der bettelnde Wohnungslose, der hedonistische Selbstdarsteller, der ganz normale Nutzer des öffentlichen Verkehrs.

Schon Walker Evans (1903 - 1975) hat diese unterirdische Welt in New York fasziniert. Seine um 1940 mit einer versteckten Kamera entstandenen "Subway Portraits"haben mich inspiriert, in ähnlicher Weise Menschen in der U-Bahn heute in Berlin zu fotografieren.
Die Fotografien sind mit Datum und Uhrzeit bezeichnet. Sie sind in U- und S-Bahnlinien in Berlin zwischen 2005 und 2007 entstanden.